Lernbegleiter statt Klassenlehrer

Ist

  • Jeder Schüler kommt ein eine Klasse mit annähernd gleichaltrigen Mitschülern.
  • Jede Klasse hat einen Klassenlehrer.
  • In vielen Schulen hat man vorschriftsmäßig einen Klassenlehrer beispielsweise von der 5. bis zur 7. Klasse, von der 8. bis zur 10. Klasse einen anderen, unabhängig davon, ob Klasse und Klassenlehrer ein eingespieltes Team sind/waren oder nicht.
  • Der Klassenlehrer hat in der Regel auf Lehramt studiert, nicht jedoch Sozialpädagogik.
  • „Vertrauenslehrer“ und/oder Schulpsychologen sollen das abfangen/klären, was Eltern, Klassenlehrer und andere Lehrer nicht mitbekommen oder regeln können.

Manko

  • Wenn man in dem Klassenverband oder mit dem Lehrer nicht zurechtkommt, quält man sich teilweise jahrelang.
  • Die Klassen sind häufig sehr groß, so dass die Aufmerksamkeit für den einzelnen Schüler oft zu kurz kommt.
  • Die tatsächlichen, individuellen Fähigkeiten und Interessen des Lernenden werden selten erkannt und gefördert, wodurch enormes Potential verkümmert.
  • Durch die Alters- und Erfahrungshorizont-Ähnlichkeit der Klasse findet ein Austausch über unterschiedliche Lern- und Betätigungsfelder, wenn überhaupt, dann eher außerhalb der Schule statt.
  • Stunden, die der Förderung des Klassenzusammenhalts dienen sollen, werden oft genutzt, um Unterrichtslücken zu reduzieren.
  • Es ist sehr fraglich, ob sich ein Schüler einem „Vertrauenslehrer“ oder einem Schulpsychologen, den er häufig gar nicht kennt, überhaupt anvertrauen mag.

Lösung

  • Lernbegleiter ersetzen die Klassenlehrer.
  • Die Schule, in der der Lernbegleiter seinen Gruppenraum hat, ist die Kernschule des Schulpflichtigen, auch wenn Module und Kurse an anderen Schulen belegt werden können.
  • Er betreut seine Gruppe mindestens Mo.-Fr. (außer feiertags, im Urlaub oder bei Krankheit) zu festgelegten Zeiten und wenn er mag, darüber hinaus an anderen Zeiten.
  • Lernbegleiter sind studierte Sozialpädagogen oder auf Lehramt Studierte mit zusätzlicher sozialpädagogischer Qualifikation.
  • Die vorrangige Aufgabe des Lernbegleiters ist es, das Potential des Lernenden zu erkennen und durch geeignete Kurswahlvorschläge zu fördern. Dabei steht der Lernbegleiter im engen Austausch mit den Eltern und der Schulleitung, die benötigte Schul-Module zeitnah anbieten muss.
  • Jeder Lernbegleiter betreut 6 bis max. 15 Lernende unterschiedlichen Alters.
  • Durch die gemischte Alters- und somit Schulerfahrungs-Struktur und durch den individuellen Eintrittstag in die Gruppe wird der „Neuzugang“ von den anderen Lernenden in der Gruppe dabei unterstützt, sich schnell zurecht zu finden.
  • Es ist auch möglich, dass die Schulanfänger in die Gruppe mit ihren älteren Geschwistern oder Nachbarskindern kommen.
  • Alle Lernenden in der Gruppe teilen ihre Erfolgserlebnisse mit den anderen in Form von angefertigten oder geübten Kunst-/Werk-/Stück-/en, im Kurs gebackenen Keksen, im Schulhochbeet selbstgezogenen rot-orange-gelb gemusterten Tomaten (Tigerette), ausgearbeiteten Präsentationen oder als Mitteilung über eine bestandene Modul- oder Kurs-Prüfung mit Möglichkeit für Inhaltsfragen der anderen.
  • Es besteht in dieser Gruppe die sowohl die Möglichkeit Einsichten in andere Themenbereiche zu erhalten als auch die, einander zu unterstützen, indem die Erfahreneren Hilfestellungen beim Lernen geben können.
  • Nach Absprache mit Modul- und Kursleitern nimmt die gesamte Gruppe vereinzelt an Schnupperstunden teil.
  • Ebenso können einzelne Modul- und Kursleiter nach Absprache mit dem Lernbegleiter ihre Angebote vorstellen und Frage und Antwort stehen.
  • Falls es zu massiven Problemen zwischen Lernenden untereinander oder zwischen Lernenden und Lernbegleitern kommen sollte und auch die Intervention mit den Eltern keine Besserung bewirkt, kann die Schulleitung eingreifen und für den betroffenen Lernenden einen anderen Lernbegleiter finden.
    In Härtefällen ist auch ein Kernschulwechsel angebracht.

Für nicht schulpflichtige Personen existieren in den Schulen ehrenamtliche Lernpaten, die vertraut mit der Schule und dem Angebotsprogramm (auch in Nachbarschulen) sind.

Sie haben eine spezielle, pädagogische Fortbildung (ähnlich dem „AdA-Schein“) absolviert und stehen beratend zur Seite.

Sie haben keinen eigenen Raum, sondern treffen ihre „Patenkinder“ in der Kantine oder an anderen Orten auf dem Campus.

Es wird empfohlen, sich bereits rechtzeitig vor dem Beginn der Schulpflicht durch einen Paten unterstützen zu lassen und das Schulgeschehen an mehreren Schulen in der Nähe bereits erlebt zu haben.

5-jährige können nach Voranmeldung jeweils einen Tag in einer Gruppe bei einem Lernbetreuer verbringen, der noch freie Kapazitäten hat.